PSI - die "andere Wirklichkeit" Zurück
 Leseprobe 

Gedankenleser, Löffelbieger und Rutengänger im Licht der Wissenschaft

Meine Tochter Barbara erwies sich schon früh als vorzügliche Empfängerin für telepathische Übertragungen von Mutter und Vater her. Eines der ersten überzeugenden Spontanphänomene ereignete sich im Sommer 1976, als Barbara knapp dreieinhalb Jahre alt war. An einem Sonntagmorgen lagen sowohl wir Eltern im Schlafzimmer als auch Barbara in ihrem Kinderzimmer im Bett, es hatte noch niemand zu erkennen gegeben, daß er aufgewacht war. Die Türen beider Zimmer zum Flur standen wie immer offen, es bestand jedoch keine Sichtverbindung zwischen Kinderzimmer und Schlafzimmer. Ich selbst war bereits wach, döste vor mich hin und überlegte, ob wir mit dem Auto ins Burgenland fahren sollten, um Wein einzukaufen, da mein Keller schon ziemlich leer war. Da ertönte im Kinderzimmer Barbaras Stimme: „Aber Papa, im Burgenland waren wir doch erst!“ Wie sich herausstellte, war auch Barbaras Mutter schon wach und hatte ebenfalls verwundert dieses erste Lebenszeichen Barbaras an diesem Morgen gehört. Die Wohnung ist als Hofwohnung völlig ruhig, das Radio war natürlich noch nicht eingeschaltet, es gab also keine Geräusche, die etwa bei Barbara und mir gleichartige, auf das Burgenland hinführende Assoziationen hervorrufen hätten können. Im übrigen war Barbaras Ruf als unmittelbare Antwort auf meine Überlegungen formuliert, sodaß eine normale Erklärung ausscheidet und zweifelsohne eine telepathische Kommunikation vorlag.

Uri Geller wollte nach dem mißglückten Biegeversuch vor allem Prof. Mittenecker, der von den anwesenden Wissenschaftlern offensichtlich am wenigsten von der Existenz paranormaler Phänomene überzeugt war, doch noch einen Beweis seiner Fähigkeiten liefern. Er forderte zunächst ihn auf, einen Schlüssel für einen Biegeversuch zur Verfügung zu stellen, doch lehnte Prof. Mittenecker mit der Begründung ab, er besitze kein geeignetes Versuchsobjekt. Hierauf zog der schon erwähnte ORF-Mitarbeiter Mildner einen Schlüsselbund aus der Tasche, und Herr Geller suchte sich einen Zylinderschlüssel (Material Alpaka, Zustand am Ende der Versuche s. Abb. 5) aus. Prof. Mittenecker überprüfte die anfänglich noch vorhandene Ebenheit sowie die Festigkeit des Schlüssels, und es wurde hierauf dessen Nummer auf Tonband gesprochen (Uri Gellrer: „.... write down the number of the key: eight, five, four, two, O, one …“). Prof. Mittenecker nahm den Schlüssel zwischen Daumen und Zeigefinger, Herr Geller strich mit einem Finger zart über den Schlüsselbart, und in der Tat, der Schlüssel verbog sich leicht. Zur Überprüfung seiner Verbiegung wurde er auf einen Tisch gelegt, um den sich im folgenden die Beobachter gruppierten. Die Verbiegung des Schlüssels war wohl deutlich, aber schwach, sie betrug nur wenige Winkelgrade. Im Anschluß an dieses Experiment führte Prof. Mittenecker mit Herrn Geller einen Telepathieversuch durch, bei dem dieser drei Paragraphzeichen richtig empfing, die Prof. Mittenecker so in sein Notizbuch zeichnete, daß das angefertigte Bild nur ihm allein bekannt sein konnte. Während sich Prof. Mittenecker auf seine Zeichnung konzentrierte, saß Herr Geller an der gegenüberliegenden Wand und versuchte seinerseits die empfangenen Eindrücke niederzulegen. Bemerkenswert ist der durch das Tonband festgehaltene, genaue Verlauf des Experimentes: Uri Geller beklagte sich zunächst, wie bei vielen Versuchen, daß das Experiment kaum gelingen würde, er notierte dann aber doch etwas auf seinem Papier und fragte hierauf Prof. Mittenecker, was denn er gezeichnet habe. Dieser erklärte, drei Paragraphenzeichen gewählt zu haben, worauf Herr Geller wiederum bedauerte, daß das Experiment offensichtlich nicht gelungen sei, um anschließend plötzlich die Frage zu stellen: „Was ist das, ein Paragraph?“ Als hierauf Prof. Mittenecker seine Zeichnung vorwies und diese mit jener Uri Gellers verglichen wurde, ergab sich, daß auch letzterer drei Paragraphenzeichen skizziert hatte; eines davon sah vielleicht eher einem Dollarsymbol ähnlich. Es gab großen Jubel über den offenbar gelungenen Versuch, der schließlich unter der Aufsicht des Psychologen Prof. Mittenecker durchgeführt worden war. Wohl ist zu bemerken, daß zwischen der auf Frage Uri Gellers von Prof. Mittenecker gemachten Eröffnung, er habe drei Paragraphenzeichen notiert, und dem eigentlichen Vergleich der beiden Zeichnungen durch die von Herrn Geller angewandte Verzögerungstaktik 7 Sekunden verstrichen waren, wie sich aus der Tonbandaufnahme ergibt; ein Zeitraum, in dem er selbst oder einer seiner Begleiter – wie schon erwähnt, waren sie stets in seiner Nähe – ohne weiteres eine solche Skizze hätten anfertigen können, und der Austausch des Blattes wäre für einen geschickten Trickkünstler kaum ein Problem. Prof. Mittenecker erklärte allerdings auf Befragen des Verfassers, daß er Herrn Geller und insbesondere das von ihm benützte Blatt Papier nicht aus den Augen gelassen hätte. Eine derartige Manipulation wäre also seiner Meinung nach nicht möglich gewesen. Jedenfalls bemächtigte sich der Anwesenden auf Grund der im Moment verblüffenden Erfolge Herrn Gellers eine hektische Erregung, und in dieser Hochstimmung ereignete sich ein Phänomen, das vom Autor und den Umstehenden in seinem ganzen Verlauf einwandfrei beobachtet werden konnte: Der in der Mitte des Tisches liegende, bereits leicht verbogene Schlüssel begann sich, ohne daß ihn irgend jemand berührte, von selbst zu verbiegen (Endzustand s. Abb. 5). Die Tonbandaufnahme zeigt, daß als erster der ORF-Mitarbeiter Mildner das Biegen bemerkte (Tonband, Mildner: „Schaut her, der verbiegt sich ja ....“). Alles blickte auf den Schlüssel, dessen Spitze sich langsam höher und höher aufwärts bog. Die Beobachter standen um den Tisch gruppiert, der kleinste Abstand einer Person zum Schlüssel betrug wenigstens 30 cm (Abb. 6). Die Hektik stieg begreiflicherweise bis zur Siedehitze, und eine Überprüfung der Tonbandaufnahme ergibt, daß der Biegevorgang selbst etwa 10 Sekunden gedauert haben muß. Hierauf legte der Verfasser einen eigenen, für die Sendung vorbereiteten Zylinderschlüssel (Institutsschlüssel Nr. 6-084 MHS, Material Alpaka) neben den verbogenen Schlüssel auf den Tisch (Tonband, Hofmann: „Legen wir den daneben, vielleicht verbiegt er sich mit ....“), worauf sich dieser etwa 2 cm von dem anderen entfernte Schlüssel von selbst mit seinem Bartende um etwa 1 cm auf den verbogenen Schlüssel zu bewegte (Tonband, Mildner: „Der ist ja magnetisch!“). Eine spätere Untersuchung der beiden Alpaka-Schlüssel ergab, daß sie natürlich absolut unmagnetisch und nicht in der Lage sind, selbst eine spitzengelagerte Magnetnadel zu beeinflussen.

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